Wie der Hereswall zu seinem Namen kam

veröffentlicht am 1. April 2021 um 08:00 Uhr von in Beitrag, Lore

Den mit Abstand ungewöhnlichsten Gebirgsnamen Atra-Regnums hat wohl der Hereswall im nordöstlichsten Teil des Kontinents. Es ist das einzige Gebirge, welches nach einem Dämonenfürsten benannt wurde. Genauer gesagt, Heres, dem Dämonenfürsten der Erde. Aus den Büchern ist er als erster großer Antagonist und Vater von Nekomaru bekannt. Doch wie genau kommt er zu der Ehre, dass ein Gebirge nach ihm benannt wird? Dafür gibt es eine gute Erklärung.
Der Name existiert seit den ersten Aufzeichnungen, geht also weit in die dunkle Ära zurück, in welcher Menschen auf dem Kontinent noch gar nicht vertreten waren. Seit jeher trug das Gebirge, welches die nördliche Wüste in sich einschloss, den einprägsamen Namen. Das ist nicht selbstverständlich. Viele andere Orte, die in alten Schriften erwähnt werden, tragen heute andere Namen. Prominentes Beispiel hierfür ist die weltbekannte Kaiserstadt mit ihrem schlichten, deskriptiven Namen, den sie jedoch erst mit Anbruch der ersten Ära und Gründung des Kaiserreiches erhielt. In älteren Schriften wird sie als Ordun bezeichnet.
Doch woher kommt nun der Name „Hereswall“? Dazu gibt es eine verbreitete hochelfische Legende, die weit über die Grenzen des Volkes hinaus bekannt ist. Es ist eine der Legenden rund um den Schöpfungsmythos von Atra-Regnum. Sie berichtet von einem Streit zwischen dem Dämonenfürsten der Erde, Heres, und dem Gott der Wüste und Hauptgott der Sudame, Vasil.

Der Schöpfungsmythos

Nach dem Höhepunkt des alles vernichtenden Schöpfungskrieges gelang es Romus und Ochrona, den Schöpfungswesen von Raum und Zeit, das zerbrechende Universum von Atra-Regnum zu stabilisieren. Die beiden Streitfraktionen der Schöpfungswesen gingen auseinander und bezogen zwei der entstandenen Dimensionen, das Reich der Toten und den Aether. Anhand dieser Trennung werden sie heute in Dämonenfürsten und Götter unterteilt. Zwischen ihnen lag die Dimension Natu, die spätere Welt der Lebenden, welche sie als Grenzland betrachteten. Zuerst beanspruchten beide Fraktionen dieses für sich. Es drohte ein neuer Konflikt zu entstehen, genau so verheerend wie jener, der ihre alte Welt erst jüngst zerstört hatte. Nur mit der Befürchtung eines erneuten Kollapses konnten sie sich darauf einigen, dieses Grenzland gemeinsam zu formen. So begannen die Arbeiten. Heres, Peleori und Hanabi gestalteten mit ihren Domänen Erde, Wasser und Luft den Grundstein dieser Welt. Auf diesem aufbauend, brachten auch alle anderen Schöpfungswesen ihre Domäne ein. Die Welt entstand wie wir sie heute sehen.

Der Gott der Wüste

Nur einer fühlte sich bei der Schaffung der Welt und Verteilung der Einflussgebiete übergangen. Vasil, der Gott der Wüste, sah es nicht ein, warum seinem Bruder Heres die Aufgabe zuteil wurde, das Land allein zu schaffen. Ihm wurde lediglich ein Bruchteil zugesprochen, die südliche Wüste des Kontinentes. Doch als er seinen Verdruss vortrug, wurde ihm wenig Gehör geschenkt. Man war sich einig, dass Vasil genügend Anteil zugesprochen wurde, gab es schließlich auch Geschwister, deren Domäne vermeintlich noch kleiner war. Doch der Gott der Wüste dachte nicht daran, dieses Urteil zu akzeptieren. Selbstständig brachte er das Urkorn, das erste Wüstensandkorn, mit dem er die südliche Wüste schuf, in den Norden von Atra-Regnum. Er legte es ins Zentrum von Viridis Garten, dem wunderschönen Tropenwald, der noch heute die Wüste auf der anderen Seite des Hereswalls umgibt. Von dort begann er seinen Einflussbereich auszudehnen. In rasendem Tempo schuf er eine zweite Wüste auf Heres‘ Arbeit und annektierte Viridis Schöpfung. Eine einzigartige, oasengleiche Landschaft voller Leben entstand. Heres und Viridi nahmen diesen Frevel sehr ernst. Sie forderten Vasil auf, sein Vorhaben sofort zu stoppen. Sie arbeiteten gemeinsam gegen die sich ausbreitende Wüste an. Doch jedes Land, welches sie reinigten, wurde kurz darauf wieder unter Tonnen von Wüstensand begraben. So ging Heres dazu über, die sich ausbreitende Wüste einzudämmen. Mit aller Kraft formte er die Landmasse rund um die Wüste noch einmal neu. Riesige, steile Felswände erhoben sich aus dem Boden und schossen gen Himmel. Der Hereswall entstand. Vasils Wüstensand peitschte gegen sie, doch es gelang ihm nicht, die Berge zu überwinden. Er musste schließlich einsehen, dass er geschlagen war. Dennoch hatte er es geschafft, den Einflussbereich seiner Domäne zu verdoppeln. Vasil war also zufrieden. Ganz im Gegensatz zu Heres und Viridi. Gerade die Göttin der Natur verübelte es Vasil, dass er ihren mühevoll erschaffenen Garten an sich reißen wollte. Zur Strafe ließ sie all das üppige Grün in Vasils neuer Wüste verdorren und das erschaffene Leben ausziehen. Auch Vasils südlicher Wüste nahm sie einige ihrer Schöpfungen. Zurück blieben triste Meere aus Sand, welche nur wenige Lebewesen ihre Heimat nennen.

 

Anhand dieser alten Legenden ist klar, warum der Hereswall Hereswall heißt. Einen treffenderen Namen hätte man dem ungewöhnlichen Gebirge nicht zusprechen können. Zeitgleich haben wir einen Abstecher in die mythologische Entstehungsgeschichte von Atra-Regnum unternommen. Wir wissen nun nicht nur, wie der Hereswall entstanden ist, sondern auch worin die Wüsten ihren Ursprung haben und warum sie so aussehen wie sie aussehen.

~Euer Xenos-Korporation Team

Teile, um uns zu unterstützen:

Hinterlasse einen Kommentar

Kommentare von Gästen werden immer erst geprüft. Melde dich an, um deine Kommentare sofort zu sehen.