Ortsnamen und ihre Herkunft
Vor einigen Tagen haben wir ein großes Update unserer Karte veröffentlicht. In diesem haben wir vor allem wichtigen geographischen Teilen der Welt von Atra-Regnum einen Namen gegeben. Hierzu gehören Meere, Seen, Gebirge, aber auch neue Städte. Die Namensfindung ist dabei nicht immer einfach. Wir wollen uns nicht einfach einen zufälligen Namen ausdenken und das Thema damit abhaken. Jeder Name hat eine Geschichte, wie auch die zu benennende Landmarke einen Ursprung haben muss. Nachdem wir für uns plausibel die Entstehungsgeschichte eines Ortes hergeleitet haben, geht es an die Benennung. Diese bringt wieder einige Fragen mit sich. Warum trägt das Gebiet ausgerechnet diesen Namen? Wie und wann wurde die Lokalität benannt? Trug sie zuvor andere Namen? Passt der Name zur dort vertretenen Kultur, sowohl jetzt als auch zur Zeit der Benennung?
Ein gutes Beispiel, in dem wir die Geschichte einer geographischen Sehenswürdigkeit ausführlich erklärt haben, ist unser Lore-Beitrag zum Hereswall. Das Auftauchen der vielen neuen Namen auf unserer Karte wollen wir nun zum Anlass nehmen, euch weitere Ursprünge von Ortsnamen Atra-Regnums nahezubringen. Sofern ihr es noch nicht getan habt, empfehlen wir euch, die Karte nebenbei zu öffnen, um den Überblick zu behalten.
Dhuleyisches Meer
Das Dhuleyische Meer ist die große, den östlichen Teil des Kontinents spaltende Meerfläche zwischen dem Ostkaiserreich und dem Radonum Forst. Vor der Zeit der Menschen trennte das Meer die beiden verfeindeten Völker der Dunkelelfen im Süden und der Hochelfen im Norden. Während sich die Völker im heutigen Kaiserreich blutige Schlachten lieferten, in denen niemand als Sieger hervorgehen konnte, sah dies am Ufer des Dhuleyischen Meeres ganz anders aus. Das Gewässer befand sich über mehrere Jahrhunderte in der Hoheit der dunkelelfischen Volksheldin Dhuley Griendur. Sie gab dem Meer ihren Namen. Als fähige Flottenkommandantin sicherte sie die Küsten der Dunkelelfen und versenkte jedes hochelfische Schiff, das sich auch nur in die Nähe ihres Einflussbereiches verirrte. Bei den Elfen aus dem Norden war sie gefürchtet. Man konnte ihr die Kontrolle nicht entreißen. Dies lag auch daran, dass das Gebiet der Hochelfen an der Nordküste fast vollkommen mit Urwäldern bewachsen und kaum besiedelt war. Die wenigen Elfendörfer entlang der Küste wurden von der Kommandantin regelmäßig überfallen und klein gehalten. Das führte wiederum zur Aufgabe vieler dieser Siedlungen und das Land wurde gänzlich der Natur überlassen. Zumindest bis die Menschen kamen.
Kreidebucht und Delion
Die Kreidebucht ist ein Gewässer im Eldenhain Bund, der Heimat der Elfen. Gemeint ist die große Bucht der Insel Meridan im Nordwesten Atra-Regnums. Ihrem Namen liegt die relativ simple Tatsache zugrunde, dass die Strände und der Meeresgrund in ein unverwechselbares Weiß gehüllt sind. Dieses stammt von den die Bucht umgebenden steilen Klippen, die aus Kreide bestehen. Über Jahrtausende bahnte sich das Wasser bereits seinen Weg hinein in das riesige Kreidevorkommen. Am nördlichen Ende der Bucht liegt Delion, die Hauptstadt der Provinz Meridan und vermeintliche Hauptstadt des Bundes. Sie liegt zwischen den Kreidefelsen und erstreckt sich auf weiter Fläche bis hinunter zum Strand, wo sich auch der eindrucksvolle Hafen befindet.
Neben Delion beanspruchen auch die Städte Larian und Immergrün den Titel als Hauptstadt des Bundes. Während für die Schneeelfen Larian die Hauptstadt sein sollte und ist, ist für die Waldelfen Immergrün die Hauptstadt. Die Hochelfen pochen darauf, dass der Titel Delion als wichtigster und größter Stadt zusteht. Der Konflikt trägt seinen Ursprung in der Gründung des Kaiserreiches und der des Eldenhain Bundes. Zuvor hatten die drei Elfenvölker während der Menja-Allianz gegen die Orks und Dunkelelfen jeweils ihre eigene Hauptstadt. Die Kaiserstadt, damals als Ordun bekannt, war ihre Allianzhauptstadt. Mit dem Abtreten der Stadt an die Menschen und dem Übergang der Allianz zu einem geeinten Reich stand die Frage im Raum, welche Stadt Reichshauptstadt werden sollte. Dabei wurde sich wohl für Delion entschieden. Dies ist jedoch nie formell festgesetzt worden. So ficht Larian den Status immer wieder an und erklärt sich zur Hauptstadt. Immergrün hingegen lässt die beiden Städte ihren bürokratischen Streit austragen und benennt sich wo immer möglich als Hauptstadt des Reiches.
Zugong See und Wugong See
Die beiden Seen liegen im Grenzgebiet des Ödland-Reiches, der Heimat der Orks, und des Kaiserreiches. Lange Zeit lagen sie im Kerngebiet der Orks. Die Seen gehörten dabei zum Territorium befeindeter Ork-Clans, den Wugong und den Zugong. Was genau Auslöser der Generationen andauernden Feindschaft war, ist umstritten und führt nicht selten zu Auseinandersetzungen. Die beiden Clans gelten auf jeden Fall bis heute als prägend in den Regionen. Für den Wugong-Clan endete der Konflikt jedoch leider mit einer vernichtenden Niederlage. Die Geschichte des Clans der siegreichen Zugongs sollte erst in einem anderen Konflikt ein Ende finden.
Kormischer Ozean, Korma und die Ruhigwasser-Bucht
Der Ozean westlich Atra-Regnums trägt einen ziemlich ähnlichen Namen wie Korma, die Hauptstadt der Orks. Diese liegt relativ zentral im Ödland-Reich, direkt in der Ruhigwasser-Bucht. Auch gehen die beiden Ortsnamen zurück auf Korma, den ersten Großkönig der Orks. Er einte die verschiedenen Clans und bündelte ihre Kampflust auf den Krieg mit den anderen Völkern Atra-Regnums. Hierfür gründete er die Hauptstadt des neuen Reiches und gab ihr seinen Namen. Da das neue Reich die komplette Westküste bis über die heutige Drakara Konföderation und Akay Wüste vereinnahmte, drückte der Großkönig auch kurzerhand dem Meer vor der eigenen Haustür seinen Namen auf. Spätestens mit dieser Aktion hat er sich in ganz Atra-Regnum bis heute unsterblich gemacht. Auch der für Orks ungewöhnliche Name der Bucht Ruhigwasser stammt von ihm. Er ist beschreibend für ein Gesetz, welches er für die Bucht, in der die Hauptstadt liegt, erließ. In der Region um die Ruhigwasser-Bucht, solange man das Wasser sehen oder auch nur spüren kann, sollen alle Waffen schweigen und Konflikte beigelegt werden. Jenes Gesetz war auch nötig, da sich bald schon Vertreter vieler Clans rund um die Stadt gegenüberstanden.
Drachenblutbecken
Etwas nördlich des Herzlandes des Ödland-Reiches befindet sich das Drachenblutbecken. Es ist der größte See Atra-Regnums, zugleich besitzt er aber auch eine geringe Tiefe. Knapp die Hälfte des Gewässers ist weniger als 2 Meter tief. Sein Name lässt sich mit der Farbe des Wassers oder vielmehr des Bodens in Verbindung bringen. Durch Eisenablagerungen besitzt das Wasser eine rostbraune Färbung. Laut den Ork-Erzählungen liegt es aber eher an dem vielen Drachenblut, was sich in das Gewässer gemischt hat. Diese Behauptung soll abschreckend wirken und die immense Stärke der um das Becken lebenden Ork-Clans verdeutlichen.
Schwarzwasserbucht und Kuroi Kawa
Eine ähnliche Namensherkunft wie das Drachenblutbecken haben die Schwarzwasserbucht sowie der in sie mündende Fluss Kuroi Kawa. Die Gewässer befinden sich an der nördlichen Grenze des Kaiserreiches zum Neavor-Gebirge und sind Teil des Fürstentums Keysuke. Die Bucht ist Teil des Dhuleyischen Meeres. Wie der Name bereits vermuten lässt, ist das Wasser der Schwarzwasserbucht schwarz. Gänzlich schwarz ist es jedoch nicht. Das Wasser ist eher dunkel und recht trübe. Dies liegt an dem Wasser, das der Kuroi Kawa in die Bucht spült. Sein Name lässt sich übersetzen mit schwarzer Fluss. Sein Wasser ist sogar noch dunkler als das der Bucht. Warum dies so ist, können sich die Anwohner nicht erklären. Es ranken sich jedoch dunkle Legenden um den Ursprung.
Yukudeischer und Kaziodeischer Eisrücken
Die beiden Gebirgsketten liegen in den Winterwaldfjorden. Wie die Namen vermuten lassen, liegt der Yukudeische Eisrücken auf der westlichen Insel Yukudea und der Kaziodeische Eisrücken auf der östlichen Insel Kaziodea. Diese Namen wiederum gehen zurück auf zwei antike Riesenstädte, Yuku und Kazio, die jeweils ins Massiv der Gebirge gehauen wurden. Um die Orte ranken sich bis heute Erzählungen und Legenden. Als man sie fand, waren die Städte bereits Ruinen. Während Kazio bis heute verlassen im Eis liegt, wurde Yuku von den Negoniern neues Leben geschenkt. Die Stadt wird bis heute von ihnen genutzt und zählt zu den größten Städten der Winterwaldfjorde.
Man kann annehmen, dass die beiden Eisrücken einmal eine zusammenhängende Gebirgskette bildeten. Verwunderlich ist aber, dass die beiden Riesenstädte vollkommen verschieden sind. Sie bieten nicht nur eine komplett unterschiedliche Architektur, sondern auch die Größe der Gebäude unterscheidet sich deutlich. Die Riesen, die einst in Yuku lebten, ähnelten von ihrer Größe her ihren heutigen Nachfahren. Ein Einwohner Yukus müsste ungefähr 7 bis 8 Meter groß gewesen sein. Von der Gebäudegröße Kazios her zu schlussfolgern, waren die dortigen Riesen jedoch mindestens doppelt so groß. Erklärungsversuche reichen von einst zwei gänzlich unterschiedlichen Riesenarten bis hin zur Degenerationstheorie, wobei Yuku erst nach Kazio entstand, als die Riesen bereits wesentlich kleiner geworden waren.
Nun kennt ihr den Hintergrund einiger Namen von Orten, die in Atra-Regnum zu finden sind. Wenn ihr die Karte im Blick habt, werdet ihr sicher noch andere interessante Namen lesen. Was kommt euch zu ihnen in den Sinn? Teilt mit uns eure Theorien der Namensherkunft!
~Euer Xenos-Korporation-Team