Kapitel 20 – Dämonenkind

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Dunkle, immer stärker werdende Blitze entladen sich in der Luft und posaunenartiger anhaltender Donner erfüllt die Wüstenlandschaft, als sich die Pforte, die das Reich der Toten mit dem Reich der Lebenden verbindet, aufbaut. Xenos und Nekomaru, die bis eben die warme, angenehme Morgensonne auf einer der Dünen aufgehen sahen, sehen sich nun einer weiteren schrecklichen Bedrohung gegenüber. „Noch ein Portal? Was wohl dieses Mal von der anderen Seite zu uns kommen wird?“, fragt sich Xenos. „Ist doch egal“, antwortet Nekomaru: „Was es auch ist, wir bringen es dazu, zu bereuen zu uns gekommen zu sein.“ Schließlich ist das Tor der Welten vollendet und eine gewaltige Druckwelle fegt durch den Sand, die die beiden Jungen förmlich von der Düne weht. Als sie sie schließlich wieder erklimmen, um zu schauen, welches Monster dieses Mal ihr Widersacher sein wird, stockt beiden der Atem. Heres selbst steht vor dem Portal, auf geschmolzenem Sandboden. Sein Blick schnellt hoch zu den beiden Kindern: „Nekomaru!“. Dieser weicht vor Schreck zurück: „Willst du zu Ende bringen, wofür du deine Lakeien schicktest? Niemals hätte ich dich verraten. Wie kannst du überhaupt so etwas von mir denken? Aber du hast mich verraten. Ich bin enttäuscht von dir! Wie konntest du mir das antun, Papa?“ Xenos steht regungslos neben dem Blondhaarigen, dessen Worte voller Wut und Verzweiflung sind. In seinen Händen hält er fest umklammert seine Sense, bereit, seinen eigenen Vater anzugreifen. Doch Heres schweigt, schaut seinem Sohn nur tief in die Augen. Sieht die Emotionen, die Nekomaru versucht im Zaum zu halten. Sein Blick, der Blick des furchteinflößend, grausam entstellt aussehenden Dämonenfürsten, ist jedoch alles andere als von Hass und Wut erfüllt, wie man ihn sonst ausschließlich sah. Vielmehr beginnen sich andere Emotionen in seinem Blick zu festigen. Emotionen, die man einem Tyrann wie Heres nie zugeschrieben hätte – Trauer, Schmerz und Schuldbewusstsein.

Langsam hebt er seinen Kopf, versucht Stolz zu wahren, und spricht: „Nekomaru, mein Sohn. Es tut mir leid, was dir widerfahren ist. Niemals hätte ich an dir zweifeln dürfen. Ich sehe es jetzt. Ich war geblendet, hatte Angst dich an die Lebenden zu verlieren und ließ mich täuschen. Ignar hat versucht uns zu entzweien. Ließ dich zurück und griff dich ohne mein Einverständnis an. Er konnte dich nie akzeptieren, wie du bist. Doch für all das wird er zahlen. Das verspreche ich. Bitte vergib deinem Vater.“ Getroffen wendet Nekomaru seinen Blick ab: „Schon immer haben mich alle nie als Ihresgleichen gesehen. Haben immer wieder behauptet, ich sei kein Teil von ihnen. Kein Teil ihrer Welt. Nur ein wertloser Mensch, der unverdient die Gunst eines Dämonenfürsten besaß. Ich wollte ihnen nie glauben, Papa.“ „Mein Sohn, glaube ihnen auch nicht. Was sie sagen ist nicht die Wahrheit. Sie sind neidisch auf dich.“ „Hör auf mich anzulügen“, schreit Nekomaru: „Sag mir endlich die Wahrheit! Wer bin ich? Lass diese Spielchen sein.“ Heres atmet tief ein: „Bitte. Du bist und warst immer ein Teil von mir. Ich will dich nicht verlieren. Nicht an die Lebenden und nicht an die anderen Dämonen.“ Der blondhaarige Junge stampft mit dem Fuß: „Dann sag mir die Wahrheit! Hatten alle mein Leben lang recht? Bin ich kein Dämon?“ Heres senkt den Kopf: „Du bist kein Dämon, Nekomaru. Doch du gehörst zu mir, denn auch wenn du kein Dämon bist, bin ich trotzdem dein Vater. Ich hätte dich niemals anlügen dürfen. Es tut mir leid.“

Es wird still. Aufgelöst lässt sich Nekomaru, dessen bisheriges Leben nur Trug und Schein war, auf die Knie fallen und schaut in den Wüstensand, der Tropfen für Tropfen dunkler und dunkler wird: „Mein ganzes Leben ist eine Lüge. Ignar hatte recht. Alle haben mir etwas vorgemacht.“ „Bitte, mein Junge, lass uns das Vergangene vergessen. Zusammen können wir immer noch unser Ziel erreichen und die Welt der Lebenden zu einem Ort machen, über den wir herrschen.“ Verweint schaut Nekomaru auf: „Wie sollte ich mein ganzes bisheriges Leben einfach vergessen. Du hast mir erzählt, ich wäre ein Dämon wie du, dein Sohn, und jetzt erzählst du mir, dass ich es nicht bin, aber trotzdem willst du mein Vater sein. Was bin ich dann? Ich bin weder Mensch noch Dämon noch sonst etwas.“ „Es ist schwer das alles zu verstehen“, spricht Heres langsam: „Aber fortan will ich ehrlich zu dir sein. … Im Jahr vor deiner Geburt kamen alle Dämonenfürsten zusammen, um einen großen Fehler der Götter auszugleichen. Helena, die Göttin der Fruchtbarkeit, auch als Göttin der Schöpfung bekannt, verlor für einen Augenblick den Glauben an die Welt der Lebenden, als die Auserwähltenfamilie der zweiten Ära in einer Nacht vollständig ausgelöscht wurde. Sie zerstörte das Tor der Engel, welches die Barriere der Verbindung zwischen der Welt der Lebenden und dem Aether ist, und schickte die Schöpfungsgeister der Götter in diese Welt. Sie suchten sich überall auf der Welt ungeborene Kinder und schenkten ihnen die Gaben der Götter. Diese Kinder würden das Böse auf der Welt für immer auslöschen und sie so in einen zweiten Aether wandeln, einem vermeintlichen Paradies, in dem jeder glücklich ist, es keine Krankheiten mehr gibt und immer alles positiv verläuft. Für die Lebenden hört es sich gut an, doch es ist nicht das, wonach sie streben sollten. Also kam, um dies zu verhindern, jeder von uns Dämonenfürsten in diese Welt, um sich ebenfalls ein ungeborenes Kind zu suchen und ihm seine Gabe zu schenken. Eines dieser Kinder, das von mir erwählte Kind, bist du, Nekomaru.“

Nekomaru und Xenos schauen den Dämonenfürsten der Erde ungläubig an. Es verschlägt ihnen die Sprache. „Eigentlich sollten die Kinder der Dämonen gemeinsam mit den Kindern der Götter auf der Erde aufwachsen, ihre eigenen guten oder auch bösen Persönlichkeiten entwickeln und sich gegenseitig ausgleichen. Ich beobachtete dich allerdings Tag und Nacht, konnte meinen Blick nicht mehr von dir abwenden und wollte ein Teil deines Lebens sein. Immerhin bin ich dein Vater, habe dafür gesorgt, dass du der bist als der du geboren wurdest. Ich wollte dich bei mir haben und verstieß dafür gegen die Regelung, die wir Fürsten trafen. Mit Ignars Hilfe holte ich dich ins Reich der Toten, um dich bei mir aufwachsen zu lassen. Alle anderen waren natürlich dagegen. Doch ich konnte mich durchsetzen, habe dich dein ganzes Leben lang verteidigt. Das ist die Wahrheit, die niemand sonst kennt.“ „Papa“, stammelt Nekomaru und verstummt wieder. „Ihr habt Dämonenkinder in unsere Welt geschickt, um zu verhindern, dass die Welt aus dem Gleichgewicht gerät und ein zweiter Aether wird.“, mischt sich Xenos ein: „Gleichzeitig versucht Ihr jedoch gerade genau das: die Welt aus dem Gleichgewicht zu bringen und in ein zweites Reich der Toten zu verwandeln. Ihr messt mit zweierlei Maß!“ „Schon seit Anbeginn der Zeit streiten die Dämonenfürsten und Götter um die Vorherrschaft auf der Erde. Natürlich wollen wir verhindern, dass die Götter bekommen, was sie wollen. Wir sind schließlich ihre natürlichen Gegenspieler. Seit Anfang an kämpfen wir um die Vorherrschaft in eurer erbärmlichen Welt. Außerdem möchte ich, dass mein Sohn Nekomaru eure Welt übernimmt. Er braucht einen Platz, an dem er sich wohlfühlt. Ich wusste, dass er im Reich der Toten auf Dauer nicht glücklich wird. Aus diesem Grund habe ich die anderen Fürsten versucht zu überzeugen, eure Welt ein für alle Mal zu unterwerfen.“ Nekomaru richtet sich auf: „Du tust das alles für mich, Papa? Warum hast du mir das nie gesagt?“ „Ich hatte nie vor, dich unglücklich zu machen. Immer nur wollte ich das Beste für dich. Und was ist besser als eine eigene Welt“, erwidert Heres.

Xenos verschränkt die Arme und spricht belehrend: „Ihr könnt unsere Welt trotzdem nicht einfach unterwerfen. Der Kampf zwischen Totenreich und Aether muss im Gleichgewicht bleiben, um nicht all unsere Welten zu zerstören. Wenn Ihr Atra-Regnum zerstört, zerstört Ihr auch das Reich der Toten.“ „Das ist doch alles nur Geschwätz“, winkt Heres ab: „Die Götter und ihr Lebenden habt nur Angst vor unserer Herrschaft. Komm zu mir, Junge, lass uns nach Hause gehen und uns deine zukünftige Welt weiter zu Untertan machen.“

Ohne weitere Worte zu wechseln, schaut Nekomaru zu seinem Vater auf, lässt seine Sense verschwinden und geht zu ihm. „Nekomaru“, ruft Xenos: „Bitte überleg es dir. Ist es wirklich das, was du willst? Unter Dämonen leben, die dich nie akzeptiert haben? An ihrer Seite stehen, obwohl sie nicht zögern würden, dich wieder zu verraten?“ „Schweig!“, schreit Heres den Nekromanten an und Nekomaru stellt sich erneut an die Seite seines Vaters. „Papa. Danke für alles, was du für mich getan hast. Ich hätte nie an dir zweifeln dürfen, so wie du nie an mir gezweifelt hast. Aber wenn du wirklich hinter mir stehst und das Beste für mich willst, kehrst du jetzt nach Hause zurück. Ohne mich. Ich will mir einen eigenen Platz in der Welt suchen. Ich gehöre nicht in deine Welt, verbrachte allerdings mein ganzes Leben dort. Ich will die Welt der Lebenden kennenlernen, wo ich eigentlich sein sollte, wo es andere wie mich gibt.“ Nekomaru blickt zu seinem ehemaligen Rivalen: „Ich möchte bei Xenos bleiben und von ihm lernen in seiner Welt zu leben, wie ich von dir lernte in deiner Welt zu leben.“ Heres kniet sich vor Nekomaru nieder: „Ich will dich nicht verlieren. Bitte bleib bei mir. Bist du dir sicher? Diesen ganzen Krieg habe ich nur für dich geführt. Dich, meinen Sohn, mein Ein und Alles.“ Der blondhaarige Junge nickt: „Ich mag etwas dämonisches in mir tragen. Das verbindet mich mit deiner Welt. Aber gleichzeitig bin ich auch ein Mensch, was mich zum Teil dieser Welt macht. Ich möchte diese Welt kennenlernen. Und zwar so wie sie ist und nicht, wie wir sie machen wollten. Du wirst trotzdem für immer mein Papa bleiben.“

Mit diesen Worten fallen sich die beiden in die Arme. „Wenn das dein Wunsch ist, Nekomaru, soll es so sein. Pass auf dich auf. Du bist bereits ein großer Junge, ein starker Junge. Einen besseren Sohn hätte ich mir nie wünschen können. Ich glaube an dich.“ Vorsichtig löst Heres die Umarmung und erhebt sich. Er blickt zu Xenos: „Ihr solltet nun von hier verschwinden. Bisher war ich der Einzige, der deine Aktivitäten verfolgte, aber das wird von nun an nicht mehr so sein. Passt aufeinander auf.“ Ernst nickt Xenos seinem eigentlichen Feind zu. Nekomaru stellt sich erneut an seine Seite. Er winkt seinem Vater traurig zu, der schweren Herzens ohne seinen Sohn durch die Pforte schreitet, die daraufhin in sich zusammenfällt.

Zurück in seinem Schloss, im Reich der Toten, macht sich Heres auf den Weg in sein Verlies. Direkt in der ersten, schwarzen Zelle, sitzt Ignar, daneben Raven. Sie sehen schwer verletzt aus, haben Prellungen, Schürfungen und tiefe Wunden am gesamten Körper, die ein normal Sterblicher nicht überleben würde. Einige ihrer Gliedmaßen sehen gebrochen aus. Wortlos geht er an ihnen vorbei bis zum Ende des Ganges. Mit einer Handbewegung löst er ein Sigil von einer reichlich verzierten Tür, die in einen kleinen Raum führt. In diesem stehen dicht an dicht kleine bis mittelgroße lilafarbene Kristalle und in der Mitte des Raumes, auf einem großen Podest, liegt ein großer, glühender Kristall. Der Dämonenfürst legt seine Hand auf diesen und atmet einmal tief ein und aus. Der Stein verliert sein Glühen und vor der Tür erscheint Ignis, der Dämonenfürst des Feuers: „Du hast mich befreit. Warum?“ „Geh“, erwidert Heres: „bevor ich es mir anders überlege und dich doch weiter in diesem Kristall versiegele.“ „Hihi, oh vielen Dank, Bruder. Wie ich sehe, bist du heute mehr als gnädig.“ In einem Feuerwirbel verschwindet der Dämonenfürst des Feuers.

Anschließend versiegelt Heres die Tür erneut und verlässt den Kerker. Er geht nach oben zu einer großen, schweren Tür, die in einen Saal führt mit einem riesigen Tisch und verzierten Stühlen drum herum. An diesem Tisch sitzen andere Dämonen mit ähnlichem Aussehen wie das des Dämonenfürsten der Erde, Heres. „Du bist spät dran, Heres Herzchen“, spricht ein weiblich aussehender Dämon in blutrotem Gewand: „Du wolltest uns den neuen Schlachtplan vorstellen, damit wir unsere Einheiten verteilen können.“ „Wenn es dir nichts ausmacht, komm bitte etwas schneller zum Punkt. Ich muss zuhause noch etwas erledigen“, verlangt ein anderer Dämon. „Du kannst ja gern schon nach Hause gehen, Gahl. Dann erleben wir den ganzen Spaß ohne dich.“, kichert ein dürrer Dämon mit langem Bart. „Jetzt lasst uns hören, was unser oberster Kriegsführer zu sagen hat“, pocht ein vierter Dämon auf den Tisch. Dann blicken alle auf zu Heres.

„Brüder, Schwestern, ich ziehe mich aus dem Krieg zurück. Meine Untertanen werden nach Hause zurückkehren. Der Grund, aus dem ich kämpfte, hat sich erledigt.“ „Was?“, springt die weibliche Dämonin mit dem roten Gewand auf: „Das meinst du nicht ernst! Knickst du ein, weil dein kleiner Teufelsbraten keine Lust mehr auf dich hat? Du kannst uns doch jetzt nicht einfach im Stich lassen!“ „Sachte, Sangra“, legt ihr eine andere Dämonin mit pechschwarzem, zu einem Zopf am Hinterkopf zusammengebundenem Haar, der kleine Spinnen über die Gliedmaßen krabbeln, eine Hand auf die Schulter: „Lass ihn doch. Dann brauchen wir diese elende Welt nur noch unter uns aufteilen.“ „Stimmt! Wir werden Atra-Regnum auch ohne deine Hilfe unterwerfen, Herzchen.“ Selbstgefällig und sichtlich wütend lässt sie sich zurück auf ihren Stuhl fallen: „Ab sofort übernehme ich das Kommando! Wenn man es nicht selbst macht, muss man sich nicht wundern, wenn man nur Müll bekommt. Jetzt zeigt euch die Dämonenfürstin des Blutes, wie man vernünftig eine Welt unterjocht! Wir treffen uns in drei Tagen in meinem Schloss und besprechen meinen Schlachtplan. Ich erwarte euch alle dort!“ Ein Raunen geht durch die Menge, doch scheinbar einverstanden erheben sich alle und verlassen an Heres vorbei den Saal. Als letzte geht auch Sangra an ihm vorbei: „Herzchen, du wirst es bereuen, dich gegen uns gestellt zu haben. Ich werde dir alles nehmen, was dir wichtig ist. Dein Schloss, deine Untertanen und deinen Sohn! Oh ja! Sein Blut wird sich hervorragend in meiner Blutzisterne machen.“ Mit einem Ruck packt Heres Sangra am Hals und zieht sie in die Luft: „Mir ist egal, was ihr vorhabt. Macht, was ihr wollt, aber vergreifst du dich aber an meinem Jungen, wirst du es bereuen. Das versichere ich dir.“

Kurz darauf befindet sich Sangra in ihrem blutroten Schloss. Wütend steht sie auf einem ihrer höchsten Balkone und flucht. „Nun, jetzt ist meine Stunde gekommen, der Welt zu zeigen, was sie noch erwartet. Heres war schon immer zu weich. Ich werde Atra-Regnum in kürzester Zeit erobern. Meine Brüder und Schwestern können sich darauf verlassen. Ich würde sie nie enttäuschen, im Gegensatz zu anderen. Und um das zu beweisen, fange ich gleich an und lasse die Welt der Lebenden meinen unerbittlichen Zorn spüren!“ Wütend reißt sie ihre Hände mit den rot lackierten, unmöglich langen Fingernägeln in die Höhe und spricht einen Fluch, der das Antlitz der Welt verändern wird. Aus den zahlreichen Abflüssen ihres Schlosses schießt das Blut nach oben in die Unendlichkeit.

Xenos und Nekomaru nahmen sich Heres‘ Worte zu Herzen und ließen die Wüste hinter sich. Zusammen kommen sie in Erah an, der Stadt, in die Xenos seine Mutter Azarni damals brachte. Er will Nekomaru mit zu sich nach Hause nehmen. Doch gerade als sie auf dem Reisesigill erscheinen, beginnt sich ein starker Platzregen aus dem Himmel zu ergießen. Er fühlt sich jedoch furchtbar schwer an. Das scheinbare Wasser ist dickflüssiger und blutrot. Es haftet sich an Haaren und Kleidung der Kinder und überdeckt den gesamten Boden mit einer dunkelroten Lache. Mit der Zunge fängt Nekomaru einige Tropfen auf und stellt sofort fest, was ziemlich offensichtlich ist: „Blut!“ Xenos‘ Blick fällt zum Stadtbrunnen, aus dem sich in Schwällen das Blut ergießt, wo normalerweise Wasser fließen sollte.

Auf den Mauern von Festung Götterruh steht der Kaiser neben einigen schockierten Nachtwacht-Soldaten, die entsetzt einem blutroten Schneetreiben zuschauen müssen. In einer Taverne, weit entfernt von Erah und Götterruh, sitzt Guren vor dem Thresen. Neben ihr eine andere Frau. Gleichzeitig trinken beide aus ihren Krügen, als die Frau neben ihr ihr Getränk unmittelbar wieder ausspuckt. Guren schaut in das Gefäß ihrer Nachbarin, nimmt es in die Hand und schüttet es ungläubig über den Thresen: „Blut? Nun, vielleicht hättet Ihr statt Eurem Wasser doch einen ordentlichen Krug Bier bestellen sollen.“ Auch Tenzo in seiner Heimat, Provinz Menja, beobachtet das unverständliche Phänomen des Blutregens aus den Fenstern seines Baumhauses und schüttelt schockiert den Kopf: „Ist das das Ende der Welt?“


Geschrieben von: Mika
Idee von: Mika
Korrekturgelesen von: May
Veröffentlicht am: 01.02.2018
Zuletzt bearbeitet: 05.05.2019
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